Suchtakupunktur N.A.D.A.

N.A.D.A.: National Acupuncture Detoxification Association

Geschichte der Suchtakupunktur

In den 60er Jahren: Der Hongkonger Neurochirurg Dr. Wen entdeckt durch

Zufall, das Ohrakupunktur die Entzugssymptome bei Opiatabhängigen

mindert. Auch das Verlangen nach Drogen war reduziert, ebenso führte die

Ohrakupunktur zu psychisch stabilisierenden Wirkungen, z. B. Angstreduktion.

Der Wirkmechanismus konnte anfangs nicht geklärt werden.

In den 70er Jahren begann Michael O. Smith im Lincoln Hospital in New York, zunächst Heroin- und Kokain-

abhängige mit Akupunktur zu behandeln. Die Resultate dieser Therapie waren so erfolgreich, dass nach kurzer Zeit 250 Klienten täglich behandelt wurden.

 

In den zurückliegenden Jahren sind in den USA über 300 Akupunktur-Drogen-Therapie-Zentren nach dem Modell des Lincoln Hospitals eröffnet worden.

Vorreiter in Deutschland war die Bernhard-Salzmann-Klinik in Gütersloh, wo Marx bereits 1973 Akupunktur zur Entzugsbehandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigen mit guten Erfolgen zum Einsatz brachte. 

Ein guter und nachhaltiger Impuls ging aber sicherlich von der Fachklinik Bokholt (bis 1998 Reha-Klinik Agethorst) aus. Dort wurden seit 1991 mehr als 3000 Drogenabhängige mit Akupunktur unter weitgehendem Verzicht von Pharmazeutika stationär entgiftet.

 

Inzwischen wird die Suchtakupunktur auch in zahlreichen Entzugskliniken und Therapieeinrichtungen in Bayern erfolgreich praktiziert. Im Bezirksklinikum Regensburg seit Januar 2001.

Ende der 70er Jahre, also nach der Entdeckung der Endorphine, gelang es bei Mäusen, den Gesamtgehalt des Gehirns an Endorphin zu bestimmen. Dieser ließ sich unter Entzug durch Akupunktur vermehren, während der Plasmaspiegel unbeeinflusst blieb.

 

Wirkung:

  • reduziert psychische Spannung, Angst, Depressionen, Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit während des Entzugs und auch nachher
  • reduziert körperliche Entzugssymptome wie Schmerzen, Schmerzempfindlichkeit, Kreislaufschwankungen, Krämpfe, Durchfall, Appetitlosigkeit etc.
  • fördert psychische Stabilität und Vitalität und die Fähigkeit, gleichzeitig wach und entspannt zu sein
  • regt die körpereigene Endorphinproduktion an
  • reduziert die "Gier" und damit die Rückfallgefahr 

Indikationen:

  • Suchterkrankungen jeglicher Art: Substanzabhängigkeit wie Drogen, Alkohol, Medikamente, Nikotin
  • Essprobleme, Spielsucht, Arbeitssucht, Kaufsucht, Beziehungssucht, Sexsucht etc.

 

Kontraindikationen:

  • Entzündungen oder sonstige Hautveränderungen am Akupunkt (Ohr)
  • Evtl. Blutgerinnungsstörungen oder Markumarisierung
  • Wehentätigkeit bei schwangeren Frauen
  • Akute Psychosen